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Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

|   Aktuelles

Solidarität zeigen mit unterdrückten Frauen – nicht nur am
25. November, sondern täglich

Auch im Jahr 2022 ist das Leben für Frauen und Mädchen vielerorts lebensgefährlich, und das vor allem in ihrem Zuhause, wo sie sich eigentlich geborgen und in Sicherheit fühlen sollten. Trotz jahrelanger Bemühungen, Frauen und Mädchen zu schützen, werden noch immer Frauen, die ein selbstbestimmtes Leben führen wollen, von ihren Partnern, ihren Vätern und Brüdern, gezwungen, sich deren Willen zu beugen oder die Konsequenzen zu tragen. Konsequenzen, die häufig schwere Verletzungen bis hin zum Tod zur Folge haben.
Jeden dritten Tag stirbt in Deutschland eine Frau durch Gewalt ihres (Ex)- Partners. Frauen und Mädchen gelten vielen Männern noch immer als ihr Besitz, ihr Eigentum und folglich haben sie, nach deren Meinung, keine eigene Entscheidungsmacht. Doch die Menschenrechte gelten auch für Frauen und Mädchen ohne Abstriche. Dazu gehört die freie Entfaltung der Persönlichkeit und die körperliche Unversehrtheit.

Gewalt zeigt sich nicht nur bei physischen Angriffen, sondern sie beginnt schon viel subtiler in der Kindheit und Jugend, wenn Frauen verwehrt wird, die Ausbildung zu machen, die sie machen möchten. Das Kleinmachen von Mädchen und damit das Selbstbewusstsein zu zerstören, auch das ist Gewalt, die in allen Gesellschaftsschichten tagtäglich passiert.

Gerade in Krisenzeiten kommt es durch Stresssituationen verstärkt zu Gewalt in den Familien. Aber das kann und darf keine Entschuldigung sein. Wir müssen als Gesellschaft lernen, und hier sind die Männer vor allem angesprochen, dass Gewalt keine Lösung ist. Kein Mensch gehört einem anderen Menschen.

Ich entscheide für mich. Das ist mein Recht! Und dieses Recht gilt universell.  
Theoretisch - in der Praxis leider nicht. Wir sehen es in Afghanistan, wo Frauen und Mädchen von der Bildung ausgeschlossen werden, das Haus nur in Begleitung und tief verschleiert verlassen dürfen. Sportliche Betätigung und selbst Spaziergänge im Park sind verboten. Dass dies die Gesundheit der Frauen gefährdet, ist den männlichen Taliban gleichgültig. Wo bleibt hier das Recht auf körperliche Unversehrtheit?
Oder denken wir an den Iran, wo die Frauen das aufgezwungene Kopftuch ablegen wollen und deshalb mit schweren Haftstrafen bis hin zur Todesstrafe verfolgt werden. Wie wäre es, wenn alle Muslima als Zeichen der Solidarität an diesem Tag ihr Kopftuch ablegen würden?
Die Kriege, die überall auf der Welt geführt werden: Frauen sind hier zusätzlich dadurch gefährdet, dass Vergewaltigung und Entführung von Frauen zur Kriegsordnung dazu gehört. Dies als Kriegsverbrechen zu ächten ist höchste Zeit.

Seit den 1980er Jahren ist 25. November ein Gedenk- und Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen. Dieser Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen wird englisch auch Orange Day genannt. Dabei soll die Farbe Orange eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen symbolisieren.

Wir müssen diesen Aktionstag als Frauen lautstark und sichtbar begehen – und jede kann mitmachen: Mit orangenen Tüchern auf die Gefährdung von Frauen und Mädchen aufmerksam machen und damit Solidarität mit den unterdrückten Frauen weltweit zeigen! Denn Frauen haben das Recht ihr Leben in Sicherheit und ohne Angst zu führen, selbstbestimmt und selbstbewusst.   

Seien wir solidarisch. Nicht nur am 25. November, sondern täglich!

Inge Gehlert
Mitglied im DEF-Bundesvorstand und
DEF-Verwaltungsratsvorsitzende im Landesverband Bayern

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Quelle: pixabay.com