NaCl – die chemische Formel für Salz – oder Natriumchlorid.
Salz ist für Menschen und Tiere der wichtigste Mineralstoff.
Salz gibt es in vielen Metaphern. Wir sprechen vom „Salz in der Wunde“, dem „Salz in der Suppe“, „gesalzenen Preisen“.
Doch in welchem Zusammenhang steht das Wort in der Bibel?
Die Antike und auch die Bibel kannten das Salz als Würzmittel. Mit Salz können Lebensmittel länger haltbar gemacht werden. Wir können dies symbolisch auch auf den Bund Gottes mit dem Volk Israel übertragen. Ein lang anhaltender, ewiger Bund. Aber vielleicht geht es auch um die Qualität, um die jeweilige Würze in der Beziehung. Der Text im Markus-Evangelium ist von dieser Vorstellung geprägt: „Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden“. Das Salz stellt etwas Gutes dar. Habt Salz in euch und haltet Frieden untereinander, einen würzigen, keinen schalen Frieden.
Darüber hinaus diente das Salz zur Reinigung. In Israel wurden beispielsweise die Opfergaben gesalzen. Und schließlich war das Salz auch der „Kühlschrank des Alten Orients“: Es diente dazu, Speisen zu konservieren und vor dem frühzeitigen Verderben zu bewahren.
Machen wir eine kleine Exkursion zum Matthäus-Evangelium 5,13. Hier steht: „Ihr seid das Salz der Erde“. Matthäus zeigt auf, dass die „Kraft des Salzes“ von Gott geschenkt wird. Zusätzlich steht dort: „Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten.“
Kann Salz seinen Geschmack verlieren? Es wird vermutet, dass die Mahnung Christi dem in der Antike gebräuchlichen Salzstein galt, der dann seinen Geschmack verliert, wenn das Salz aus dem Gestein ausgewaschen wird. Dieser Stein kann dann weggeworfen werden.
Dies soll uns zeigen, dass Gott uns eine Kraft geschenkt hat, die wir bewahren sollen, die wir „konservieren“ sollen und die uns und der Erde Kraft und Haltbarkeit verleiht.
Dieses Salz kann aber nur wirken, wenn wir es verwenden, wenn wir unsere Worte und Taten damit würzen. Gleichzeitig müssen wir aber vorsichtig sein und das Salz nicht im Übermaß verschwenden, denn wenn unser Salzstein keinen Geschmack mehr hat, ist dies nicht mehr rückgängig zu machen. Mit der richtigen Dosis Salz sollen wir die Erde erhalten, konservieren und mit unseren „gesalzenen“ Reden für unseren Glauben die Erde vor dem Verfall retten.
Der Verfall kann aber nur aufgehalten werden, wenn wir uns wiederum an Gottes Wort halten: „Und haltet Frieden untereinander“.
Krieg zerstört uns, er zerstört ganze Völker, er zerstört die Welt, sie verfällt, sie verfault. Deshalb müssen wir Frieden halten, für eine heile Welt und für die Menschen. Die vielen Flüchtlingsströme, die uns erreichen, kommen, weil die Menschen den Frieden suchen.
Wir haben das Salz in uns, die Würze, die wir diesen Flüchtlingen geben können und den Frieden, den sie suchen.
Jede von uns kann in seinem privaten Umfeld Frieden schaffen, jeder kann in seiner Stadt den Flüchtlingen helfen Frieden zu finden und jeder von uns kann den politischen Anspruch stellen, dass Frieden einkehren soll in unsere Welt.
Gerade wir Frauen haben die Gabe erhalten, das Salz in uns und damit den Frieden weiterzugeben an die nächsten Generationen, in der Hoffnung, dass die Menschen es schaffen werden, Frieden zu geben und den Frieden zu halten.
Gott hat uns damit einen Auftrag gegeben, der uns in unserem alltäglichen Tun begleiten soll: „Habt Salz in Euch und haltet Frieden untereinander“.
Helga Ilgenfritz, Kaufbeuren