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SPRUCH des Monats November

|   Besinnung

Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.

Offb 21,2 (L)

„Wie grün die Stadt ist“, staunen die Passagiere an den Fenstern, als ihr Flugzeug in einer großen Schleife über das Stadtgebiet fliegt und zur Landung ansetzt. Grüne Kupferdächer, goldglänzende Türme und die blanken Glasflächen der modernen Gebäude reflektieren das Sonnenlicht. „Diese Stadt bietet Lebensqualität; es muss schön sein, dort zu wohnen.“

Hat Johannes dieses Jerusalem vor Augen, wie es in dem Büchlein „Gartengeschichten der Bibel“ geschildert wird? Eine Stadt, die sich herausgeputzt hat zu einem Hochzeitsfest, in der gefeiert wird, gelacht, gesungen, getanzt, in der die Gäste an einem Tisch sitzen?

Oder hat Johannes dieses Bild vor Augen: Ein kleines fränkisches Dorf und eine arabische Siedlung am Fuße einer steinernen Stele, die gespalten aufragt. Die zwei Teile der Stele erheben sich, neigen sich einander zu und bergen in sich eine Taube, die hinunterfliegt zu den Menschen – eine Friedenstaube? Diese Säule schließt den Kreis des Glaubensweges, eines Pilgerweges, in der Rothenburger Landhege. Schöpfung - Leiden – Erlösung – Versöhnung.

Versöhnung! Ein Jerusalem, das friedvoll ist, eine Stadt, in der sich Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen anerkennen, keine Kriege gegeneinander führen, keine trennenden Mauern bauen?!

Und wir Menschen sehnen uns doch in unserem alltäglichen Leben nach einem Gott, der Frieden bringt, sehnen uns nach Stätten, in denen wir keine Angst haben müssen vor Gewalt, keine Angst vor dem Fremden, wo sich Menschen die Hände zur Versöhnung reichen.

Und dies, weil Gott bei uns ist, weil Gott seinen Geist sendet.

Jerusalem, du hochgebaute Stadt, wollt Gott ich wär in dir... (EG,150)

Johanna Stöckel, Ansbach

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